Wie für alle Lebewesen gilt auch für unsere Fische im Aquarium: Abwechslung ist der Grundpfeiler einer gesunden Ernährung.
Trockenfutter
Als Anfänger in der Aquaristik muss man nicht gleich anfangen, Mückenlarven, Artemia oder anderes Krabbelgetier zu züchten. Die unzähligen Zooshops, Tierhandlungen usw. bieten eine Vielzahl von Futterarten, die man ohne großen Aufwand einsetzen kann. So beginnst du am besten erstmal mit Trockenfutter bzw. Flocken. Diese schwimmen an der Oberfläche und sind vor allem für Bewohner des oberen Teils im Aquarium geeignet. Natürlich sinken einige Brösel des Trockenfutters auch auf den Grund, was grundsätzlich für die Bodenbewohner wie etwa (Panzer-) Welse reichen sollte. Hat man auch einige Pflanzen im Aquarium, findet sich für die Welse dort auch noch ausreichend organisches Material wie Algen.
Frostfutter
„Lebendfutter“ im gefrorenen Zustand kommt meist ohne Konservierungsstoffe aus und wird in Thermoboxen versendet. Idealerweise kauft man gleich beim lokalen Händler um die Ecke, um die Kühlung möglichst nicht zu unterbrechen. Hier werden verschiedene Arten von Mückenlarven, in kleine Portionen verpackt, tiefgekühlt angeboten. Natürlich fehlt dann bei der Fütterung das Schauspiel von beweglichen, lebenden Insekten- bzw. Krebstierchen, denen die Fische begeistert nachjagen. Dafür sind hier aber noch fast alle Inhaltsstoffe vorhanden und man spart sich das Geklecker bzw. den Aufwand einer eigenen Artemiazucht. (Mückenlarven zu züchten wird ohnehin kein erstrebenswertes Hobby sein.)
Lebendfutter
Viel natürlicher bzw. interessanter ist jedenfalls für alle unsere Fische Lebendfutter. Die Neons, die sowieso keine Kostverächter sind, jagen jedem einzelnen Krebstier mit Begeisterung nach, so dass diese kaum Zeit haben sich im Aquarium zu verteilen. Für unsere Welse blieben bisher nur die winzigen Nauplien, das ist der Nachwuchs der Artemia-Krebse, über.
Aber auch (flügellose) Fruchtfliegen kann man bequem als Zuchtansatz kaufen und in etwa 1 Liter großen Gefäßen auf der Fensterbank selbst züchten, sie nehmen also nicht viel Platz ein und ein Zuchtansatz kostet nur wenige Euro.
Wie züchtet man Artemia?
Ich wollte zum Test einfach nur selbst etwas Lebendfutter für mein Aquarium züchten, ohne eine Wissenschaft daraus zu machen:) Wer es genauer wissen will, bitte die große Suchmaschine bemühen!
Artemia Zuchtansatz im Onlinehandel kaufen, eine Salzwasserlösung laut Anleitung mischen, die passende Menge Artemia-Eier dazu, auf die Fensterbank damit und ein paar Tage warten. Erscheint auf den ersten Blick etwas eklig. Aber gut, die Eier sind im Salzgemisch höchstens als Sandkörner wahrzunehmen, das Behältnis 1-2 mal pro Tag umrühren und gut. Nach 3-4 Tagen bis 2 Wochen habe ich geerntet, sprich die Nauplien mit einem speziellen Sieb abgeseiht. Hierfür gibt es spezielle Sets mit unterschiedlicher Maschengröße für die jeweiligen Entwicklungsstadien der Krebse. Erst nach längerer Zeit fängt die Lösung an zu muffeln. Also nach etwa 2 Wochen wieder einen neuen Ansatz mit frischer Salzlösung machen. Wie schnell die Artemia heranreifen, ist abhängig von Temperatur und Wasserqualität.
Ja, man könnte auch ein größeres Behältnis verwenden und eine Luftpumpe einsetzen, um das Ganze effektiver auszuführen. Im Moment bekommen meine Fische eben nur eine kleine Menge Artemia-Nachwuchs einmal wöchentlich als Zusatznahrung. Mit einer Packung Artemia Zuchtansatz um ca. 5 Euro komme ich mit meiner stark vereinfachten Methode ein paar Monate aus.
Ich finde die Fütterung mit Artemia macht in Hinblick auf Aufwand und Ertrag am meisten Sinn und vom Nährwert sind sie angeblich besser als Mückenlarven.
Abgesehen vom Spaßfaktor sorgt Lebendfutter für Abwechslung am Speiseplan der Aquarienbewohner und trägt somit zur Gesundheit bei.
Als Alternative zur Selbstaufzucht von Lebendfutter bietet sich das sogenannte „Tümpeln“ an. Oder man seiht einfach eine Portion Mückenlarven aus der Regentonne im Garten. Inwieweit hier Krankheiten oder Schadstoffe eingeschleppt werden können, möchte ich persönlich nicht ausprobieren, das soll bitte jeder selbst entscheiden!
Bekommen meine Fische genug zu fressen?
Nachdem nun geklärt ist, was du füttern kannst, stellt sich die Frage: Wieviel soll ich füttern?
Eines Vorweg, wie bei den meisten Haustieren, neigen wir auch bei den Zierfischen zu Übertreibung. Was bei der Katze im Katzenklo landet und in Maßen kein Problem darstellt, wird für Aquarienbewohner schnell „gefährlich“.
Zu viel Futter im Aquarium führt zu erhöhten Nitrit-/Nitratwerten, was für die Fische toxisch werden kann.
Als Faustregel wird oft gesagt: „Was nicht innerhalb von x Minuten aufgefressen wird, ist zu viel“.
Wie viel genau und wie lange x ist, muss man selbst aufgrund des eigenen Besatzes und der Aquariengröße individuell entscheiden. Auch die Beschaffenheit (Bepflanzung, Filter- und Pumpenleistung) des Aquariums und selbstverständlich der Tierbesatz spielen eine Rolle. Für den Anfang kann ich dir nur ans Herz legen, die Wasserwerte im Auge zu behalten. Mit der Zeit wirst du dann schon herausfinden, ob alle Fische möglichst versorgt sind und nicht zu viele Futterreste im Filtersystem landen.
Wie oft soll ich meine Fische füttern?
Abhängig von der Menge wie oben beschrieben füttert man Jungfische 2-3 mal pro Tag, ausgewachsene Zierfische kommen mit einer Fütterung täglich aus. Viele Aquarianer empfehlen, dann und wann einen Tag gar nicht zu füttern.
Keine Sorge, „verhungern“ werden deine Fische so schnell nicht. Spätestens wenn sich deine Tiere über die Pflanzen hermachen, wirst du merken, dass sie wirklich hungrig sind:)
Welse füttern
Auch wenn Viele meinen, Welse ernähren sich von den Resten im Aquarium, so habe ich meine Zweifel. Meine Gruppe von 7 Panzerwelsen ist zwar ständig eifrig am Werk, die Moorwurzeln abzuraspeln und den Bodengrund nach Fressbarem zu durchsuchen, nur „Reste“ lassen die 5 Neons selten nach unten durch. Aus diesem Grund gibt es Welstabletten.
Da die Neons die mittlere Höhe des Aquariums bewohnen, fressen sie angeblich nicht am Boden. Angeblich sage ich, weil sie sich neuerdings das Futter von der Oberfläche wie auch von der Mitte holen und auch nach größeren Bröseln schnappen, die schon beinahe am Grund angelangt sind. Sie versuchen sich sogar noch die Welstabletten, die sofort auf den Grund fallen, einzuverleiben. Da sich diese aber in unzählige kleine Stückchen auflösen, die dann am Grund liegen, bleibt hier wirklich genug für die Welse.
Anmerkung am Rande: An der Form des Fischmauls erkennst du sofort, in welcher Beckenregion, also Wassertiefe sich der jeweilige Bewohner aufhält und frisst. Je nach Ausprägung des Kiefers, ist das Maul der jeweiligen Fischart fürs Fressen von oben, der Mitte oder unten ausgerichtet.
- Ein typischer Oberflächenfisch ist der Zebrabärbling (Danio rerio), sein Maul ist nach oben gerichtet.
- Die allseits beliebten Neonsalmler bevorzugt mittlere Tiefen im Aquarium.
- Während die Welse ihr Futter ausschließlich von unten aufnehmen können, was man an ihrem auffällig nach unten geöffnetem Maul erkennt.
Was auch erklärt, warum Neonsalmler von oben wie auch unten fressen können, ohne besonders gut auf einen Bereich spezialisiert zu sein, wie etwa die Panzerwelse.